Welche Kompetenzen sollen Grundschulkinder dazu erwerben und wie sollten sie dies tun?

Im Folgenden sollen Beispiele vorgestellt werden, wie das Erheben von Daten und Häufigkeiten in den Unterricht integriert werden kann.

Auf dieser Seite sollen über folgende Themen Informationen gegeben werden:

Die Lebenswirklichkeit der Kinder bietet vielfältige Frage- und Problemstellungen, für deren Beantwortung Daten zu erheben, aufzubereiten, aufzubereiten und zu interpretieren sind. In diesem Zusammenhang sollen Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit folgende Kompetenzen erworben haben (vgl. KMK 2004, S. 11). 

Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Primarbereich

3.5 Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeit

Daten erfassen und darstellen

  • in Beobachtungen, Untersuchungen und einfachen Experimenten Daten sammeln, strukturieren und in Tabellen, Schaubildern und Diagrammen darstellen,
  • aus Tabellen, Schaubildern und Diagrammen Informationen entnehmen. 
Sich mit den Daten der eigenen Schule auseinanderzusetzen, ist ein thematischer Zugang für Kinder, um statistische Methoden zu nutzen, ihr Vorgehen zu reflektieren und die benannten Kompetenzen zu erwerben. Abhängig von der  Fragegestellung können sie einerseits auf Daten zurückgreifen, die dazu an der Schule zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel den Wasserverbrauch, die Beteiligung an der Milchversorgung oder auch Angaben zur Teilnahme an Wettbewerben. Andererseits ist es vielleicht auch notwendig, selbst Datenerhebung zu zu planen und durchzuführen.

Möglichkeiten zur Integration in den Unterricht

Oft bieten auch Veröffentlichungen in der Presse die Chance, sich mit Daten auseinanderzusetzen und diese kritisch zu hinterfragen. Ein entsprechendes Unterrichtsbeispiel finden Sie unter PIKAS: Unterrichtsmodul: Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten – Daten und Diagramme – Unsere Schule in Zahlen. Ausgangspunkt ist ein Zeitungsbeitrag mit dem Titel "Ein halber Schüler weniger", in dem über Klassengrößen in den Grundschulen Nordrhein-Westfalens berichtet wird. Über die Frage, wie groß die Klassen in der eigenen Schule sind, werden erste Daten erhoben und dargestellt. Im weiteren Verlauf entwickeln die Kinder Umfragen für ihre Schule, führen sie durch und stellen die ermittelten Daten in Diagrammen, Strichlisten oder Tabellen dar.
Zeitungsartikel „Ein halber Schüler weniger“. „Man muss sich das vorstellen, aber es ist gar nicht so leicht: Rein rechnerisch sitzen in den Grundschulen von NRW in jeder Klasse 23,2 Schülerinnen und Schüler. Eine Klasse mit 23 Schülerinnen und Schülern kann man sich ja noch vorstellen. Aber wie kommt man bloß rein rechnerisch auf so eine krumme Zahl? Schau doch mal in deiner Schule: Wie viele Kinder sind in einer Klasse? In manchen sitzen vielleicht 20 oder 23, in anderen 24 oder noch mehr. Und wenn man das alles zusammenzählt und am Ende durch die Zahl der Schulklassen teilt, dann kann dabei schon mal so eine krumme Zahl wie 23,2 herauskommen. Wenn man so rechnet, spricht man von Statistik. Und Statistik benötigt man zum Beispiel, wenn man wissen möchte, wie groß die Klassen in NRW sind. Auch über mehrere Jahre hinweg können Statistiker so berechnen, wie sich die Klassengrößen verändern. So können in einem Jahr in Grundschulklassen rechnerisch 23,6 Kinder sitzen und im darauffolgenden Jahr 23,2. Dann kann man sagen, dass die Klassen im Vergleich zum Vorjahr um fast einen halben Schüler kleiner geworden sind. Das heißt aber nicht, dass alle Klassen um die gleiche Zahl kleiner geworden sind. Während sich einige Klassen auf jeden Fall verkleinert haben, sind andere vielleicht genauso groß geblieben oder haben sich sogar vergrößert.“
 
Hierzu gibt es bei den Schülermaterial  "Piko Tipps" mit Hinweisen zu Diagrammen. Die Kinder haben sie bei ihrer Datenerhebung genutzt.
Kinderdokument zur Datensammlung: „Welches Haustier gehört dir?“. Strichliste mit verschiedenen Farben, die die Daten der verschiedenen Klassen darstellen. Kategorien: „Hund, Meerschweinchen, Katze, Kaninchen, Fische, Vögel, Mäuse, Reptilien, Spinne, kein Haustier“. Befragung der Klassen 1 c, 1 d, 2 c, 2 d.
 
Die Ergebnisse der Datenerhebungen werden auf Plakaten dokumentiert und beim Schulfest oder am Tag der offenen Tür einem breiteren Publikum präsentiert.
Wie dieses Beispiel zeigt, geht es bei der Umsetzung im Unterricht immer darum, dass Kinder Erfahrungen im statistischen Arbeiten sammeln und ihr Handeln reflektieren, um ein inhaltliches Verständnis zu entwickeln. Themenauswahl und Unterrichtsplanung werden durch diese Ziele wesentlich bestimmt.