Heterogenität - eine Tatsache

Lehrkräfte kennen das aus ihrem täglichen Unterricht:

Kinder sind unterschiedlich. Ebenso wie sie unterschiedliche Charaktereigenschaften haben, lernen sie auf verschiedenste Art und Weise.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, darauf im Unterricht zu reagieren.

Im Deutschunterricht erscheint es selbstverständlich, dass die Kinder ihre freien Texte auf ganz unterschiedlichem Niveau verfassen.
Alle Texte werden gewürdigt und es wird gemeinsam über die Inhalte reflektiert. Aber auch sprachliche oder rechtschriftliche Besonderheiten werden aufgegriffen und als Lernanlässe für die Kinder genutzt.
Zentral dabei ist:
Alle Kinder bekommen die gleiche Aufgabe, die sie auf unterschiedlichem Niveau lösen und dennoch gibt es ein gemeinsames Thema, über das man anschließend sprechen kann.
Und in Mathematik? Ist das da anders?
Im Mathematikunterricht der Grundschule eröffnet sich ebenfalls ein breites Fähigkeitsspektrum. Nach Hengartner (2004) können innerhalb einer Klasse in Extremfällen Unterschiede im Leistungsniveau von drei bis vier Jahren auftreten. Ist es möglich, auch hier dem Anspruch gerecht zu werden, den Krauthausen & Scherer aufstellen?
Versteht man die Heterogenität der Lerngruppe nicht als eine Not, sondern akzeptiert sie als Normalität, dann lässt sich Vielfalt und Verschiedenheit nicht als Hindernis, sondern als Vorteil für gemeinsames Lernen verstehen und nutzen.
Krauthausen & Scherer 2010, S. 3
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
  1. Welche Möglichkeiten werden im Mathematikunterricht der Grundschule genutzt?
  2. Welchen Anspruch sollte eine gelungene Differenzierung erfüllen?
  3. Was bedeutet "natürliche Differenzierung"?

Diesen Fragen wird im Hintergrund nachgegangen.
Im Unterricht stellen wir ein Umsetzungsbeispiel für natürliche Differenzierung vor.