Im Lehrplan und in den Bildungsstandards ist festgeschriebenen, dass im Mathematikunterricht sowohl inhalts- als auch prozessbezogene Kompetenzen aufgebaut werden sollen.
Auf den Unterseiten des Selbstlernmoduls "Mathe – mehr als Rechnen" wird deutlich, dass inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen sich gegenseitig bedingen und diese nur durch "gute", d. h. kognitiv herausfordernde Lernaufgaben gefordert und gefördert werden können.
Doch was genau sollte man sich als Lehrkraft unter "guten Aufgaben" vorstellen?
In den Handreichungen zu den Bildungsstandards wird konkretisiert, was gute Aufgaben leisten sollen.
"Gute Lernaufgaben"
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sind herausfordernd auf unterschiedlichem Anspruchsniveau
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fordern und fördern inhalts- und prozessbezogene sowie übergreifende Kompetenzen
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knüpfen an Vorwissen an und bauen das zu erwerbende Wissen kumulativ (vernetzt) auf
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sind in sinnstiftende Kontexte eingebunden
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sind vielfältig in den Lösungsstrategien und Darstellungsformen
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stärken das Könnensbewusstsein durch erfolgreiches Bearbeiten." (MSW 2008, S. 13 f.)
Gute Aufgaben regen dabei zur Auseinandersetzung mit problemhaltigen Fragestellungen sowie zur Erkundung grundlegender mathematischer Strukturen und Gesetzmäßigkeiten an und ermöglichen dabei vor allem individuelle Denk- und Lernwege sowie Aufgabenlösungen auf verschiedenen Niveaus. Derartig herausfordernde Aufgaben zeichnen sich durch Komplexität und Offenheit aus. Sie bieten reichhaltige Anregungen sowohl für selbstständiges Lernen als auch für kooperativ-kommunikative Arbeitsprozesse .
Weitere Infomationen zu dem Thema finden Sie auch auf der Seite unseres Partnerprojekts PIKAS: Gute Aufgaben.
Und was bedeutet dies für den eigenen Unterricht?
Damit diese ihre Wirksamkeit auch wirklich entfalten können, ist eine entsprechend lernfördernde Unterrichtsgestaltung unumgänglich. Denn Aufgaben- und Unterrichtsqualität bedingen sich gegenseitig.
So stellen sich schnell Fragen wie die folgenden: Was muss die Lehrperson initiieren, damit z. B. …
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die Problemstellung für die Kinder wirklich sinnstiftend und herausfordernd ist?
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die Aufgabenstellung zu entdeckendem Lernen anregt (und die Kinder auch wirklich Gehaltvolles entdecken und nutzen)?
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die Kinder weitgehend selbstständig auf unterschiedlichem Niveau arbeiten können?
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die Kinder zu ergiebigen Reflexionen ihrer Vorgehensweisen und Strategien angeregt werden und die Lernerfahrungen bewusst gemacht werden?
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die Kinder einen tatsächlichen Lernzuwachs hinsichtlich ihrer non-verbalen und verbalen Darstellungsfähigkeit erzielen?
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der Austausch über Lösungswege kooperativ, strukturiert und ergiebig erfolgt?
Das folgende Video soll vorab einen Einblick geben, wie diese Merkmale guten Mathematik-Unterrichts beispielhaft in einer Unterrichtsstunde zum Thema "Produktives Üben der schriftlichen Addition mit Ziffernkarten" zum inhaltlichen Schwerpunkt "Wie treffen wir die 1000?" umgesetzt werden können.
Es empfiehlt sich, vor der Betrachtung dieses Videos das Merkplakat auf unserer Partnerseite PIKAS: Fortbildungsmodul: 'Guter Unterricht' studiert zu haben.
Weitere Infos, Anregungen und Materialien finden Sie auch im PIKAS: Selbststudiumsmodul: 'Guter Unterricht'.
Auf den beiden folgenden Seiten dieses Selbstlernmoduls soll
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zum einen das grundlegende Unterrichtsprinzip des entdeckendenLernens konkretisiert werden,
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und zum anderen sollen Anregungen gegeben werden, wie man als Lehrkraft Aufgaben adaptieren kann, um sie zu "guten" Lernaufgaben zu machen