Der Zweitklässler Marc wird aufgefordert, einen Würfel zu zeichnen. So nimmt er ein Stück Kästchenpapier und zeichnet frei Hand ein Bild eines Würfel.

Schülerdokument: Zeichnung eines Würfels auf Kästchenpapier. Rechts: Zeichnung eines 8 mal 8 Quadrats. Links daran anschließend eines schiefen Vierecks schräg nach links.

Er betrachtet seine Zeichnung kritisch und äußert: „Hm, das sieht so aber komisch aus...“. 

 

Aus Lehrerperspektive stellt sich hier die Frage, wie man auf Marcs Selbstkritik reagieren sollte. Schließlich sieht sein Bild nicht aus wie ein Würfel. Die Schwierigkeit besteht darin, dass er noch lernen muss, wie man dreidimensionale Bilder zweidimensional zeichnen kann. Positiv hervorzuheben ist, dass er sich zum Zeichnen das Karopapier ausgesucht hat, das sich gut zum Zeichnen von Würfeln eignet. Auch müsste man überlegen, wie perfekt die Zeichnung aussehen muss: Reicht eine Freihandzeichnung oder sollte er die Zeichnung mit einem Lineal anfertigen? 

Für den Geometrieunterricht stellen sich daher folgenden Fragen:

  1. Was bedeutet ,Zeichnen' in der Grundschule?
  2. Welche zeichnerischen Mittel (Freihandzeichnungen versus Zeichnen mit Zeichengeräten) sind im Geometrieunterricht zu fördern und zu fordern?
  3. Wie kann das Zeichnen durch Zeichenpapier mit z. B. Karopapier oder Punkteraster unterstützt werden?